Mehr als nur ein Hotel ...
Das Hotel Le Quetzal ist eng mit La Grande-Motte und seinem Gründer, dem Architekten Jean Balladur, verbunden.
Von ihm stammt der Entwurf für das 1973 errichtete Hotel. Das Hotel Le Quetzal ist untrennbar mit der Geschichte des Ferienortes verbunden und hat sich seinen Charakter als visionärer Ort, der es deutlich von anderen Hotels in der Region abhebt, bis heute bewahrt. Sein besonderer Charakter wurde im Laufe der Jahre durch permanente Innovation und Kreativität gestärkt (wie die umfangreichen Renovierungsarbeiten im Winter 2020 zeigen). Die einzigartige Anziehungskraft des Hotels Le Quetzal ist so groß, dass einige Gäste bereits seit 4 Jahrzehnten immer wiederkommen …
Eine außergewöhnliche Geschichte
Die Gründung des Hotels Le Quetzal ist eng mit dem Bau von La Grande-Motte verflochten. . Alles begann Anfang der 1960er Jahre in Teotihuacán, einer bedeutenden archäologischen Stätte in einem nord-östlich von Mexiko City gelegenen Tal, wo sich einige der schönsten Pyramiden des präkolumbianischen Amerikas befinden. Durch diese Bauten ließ sich Jean Balladur bei der Gründung von La Grande Motte zu jenen außergewöhnlichen Gebäuden inspirieren, welche die Stadt im Département Hérault durch ihr exotisches südamerikanisches Flair in ein weltbekanntes Beispiel moderner Architektur verwandeln sollte.
In Mexiko entdeckte er auch jenen prächtigen Vogels mit rotem, smaragdgrünem und azurblauem Gefieder und elegant geschwungenen Schwanzfedern,die eine Länge von bis zu einem Meter erreichen können: den Quetzal. Ein heiliger Vogel mit starker Symbolkraft, dem eine der bedeutendsten Gottheiten der atztekischen Kultur ihren Namen verdankt: der Quetzalcoatl (was soviel wie „Schlange mit Federn des Quetzal“ bedeutet).
Unter dem Eindruck dieser Reise und fasziniert von diesem bezaubernden Vogel, war es naheliegend, dass Jean Balladur das 54-Zimmer-Hotel mit Balkonen nach ihm benannte, als er 1973 das Herzstück seines großen Projektes für La Grande-Motte errichtete. Ein Hotel, das eng mit jenem Vogel verbunden ist, von seiner visuellen Identität, zu der ein unverkennbares Logo gehört, bis hin zur architektonischen Gestaltung in Form zweier senkrecht zueinander stehenden Gebäude.
Eine zeitlose,
ideenreiche Architektur
- Links der Eingang mit seinen komplex ineinandergreifenden Volumen, der durch eine Treppe und zwei nebeneinander liegende Erker gekennzeichnet ist. Diese beiden hervorstehenden Fenster ragen aus der Fassade durch eine voll verglaste Struktur heraus, die in den 1970er Jahren häufig verwendet wurde, um insbesondere auf einen Aussichtspunkt aufmerksam zu machen.
- Diese Art der freitragenden Konstruktion wurde damals durch die großen technischen Fortschritte beim Verkleben tragender Bauelemente aus Glas ermöglicht. In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um einen Aussichtspunkt sondern um die Rückseite der Hotelrezeption, die so den direkten Blick auf die Eingänge des Hotels behält.
- Hinter der Fassade auf der rechten Seite des Gebäudes liegen Zimmer in sechs dreigeschossigen Abschnitten. In diesem Flügel befinden sich die Zimmer ausschließlich auf der Südseite mit Blick auf den Garten und den Swimmingpool. Auf der Parkplatzseite erhalten die Gänge Tageslicht durch umlaufende Fensterfronten, die in einem Rahmen aus Sichtbeton mit Stufe angeordnet sind. An dieser Fassade, die durch elliptische Schwünge durchbrochen ist, die an die elegante Schwanzfeder eines Quetzal erinnern, bilden die leuchtenden Farben der so entstehenden Soffiten einen Kontrast zum reinen Weiß der übrigen Fassade.
Alle Fassaden, hinter denen Zimmer liegen, sind identisch gestaltet. Die Achse der Zimmer ist gegenüber der des Hauptgebäudes um einige Grad versetzt, was zu einer gestuften Fassade (eine Abfolge von zahn- oder federförmigen Ornamenten) führt, bei der die Balkone nicht aufgereiht sind. Auch wenn man sich über das Geländer lehnt, kann man somit die Zimmernachbarn nicht sehen. Die Privatsphäre der Zimmer und Balkone wird darüber hinaus durch eine vorspringende Trennwand zwischen den einzelnen Wohnungen gewährleistet.
Der in den Räumen des Hotels allgegenwärtige Schatten des heiligen Vogels
Die Zwischenwände sind zugleich die innenliegenden, quer zur Fassade verlaufenden Tragwände des Bauwerks. Sie enden meist direkt hinter der vorgehängten Fassade und sind daher von Außen kaum erkennbar. Jean Balladur nennt diese Konstruktion eine „gestufte Modenatur“, die sich von der Nacktheit der Fassade abhebt und ein eigenständiges Muster bildet. Dieses Muster wird hier durch Einschnitte in den Wänden verstärkt, deren Form den unteren Teil des Musters an der Nordfassade wieder aufnimmt. Man kann darin wahlweise das durchdringende Auge des Schlangengottes mit Quetzalfedern, eine Feder oder ganz einfach einen Durchbruch sehen, um das Gewicht der über die innenliegenden Tragwände hinausragenden massiven Vorsprünge zu verringern und die Fassade aufzulockern. Auch hier erhält jede Soffite, ebenso wie die Modenaturen aus Beton, eine charakteristische Farbgebung, eine von Jean Balladur bei zahlreichen anderen Bauten der Stadt eingesetzten Lösung.
Es ist auch zu beachten, dass der untere Teil der Fassade, hinter der sich die Bar befindet, zurückgesetzt ist, wodurch der Gebäudekörper wesentlich leichter wirkt. Die dortigen Öffnungen in der Fassade haben eine perfekte Kreisform, deren Anordnung ein komplexes Muster bildet. Durch die verspringende Fassade besitzt jede Wand einen Kreis, dessen eine Hälfte sich abwechselnd innerhalb und außerhalb des Gebäudes befindet. Die so entstehende Anordnung ist originell und ästhetisch und verwischt die Grenze zwischen innen und außen. Einfacher ausgedrückt, entsteht durch jeden Vorsprung ein Alkoven, der zum Entspannen einlädt.
In der Mitte des Gebäudes befinden sich zwischen den beiden Flügeln die Hotellobby und das Treppenhaus. Selbst das Geländer erinnert manchen an eine Vogelfeder. Jedenfalls erhält die Treppe auf der Poolseite über die gesamte Höhe Tageslicht, wobei geneigte Lamellen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Dieses Element gewährleistet die visuelle Verbindung zwischen den beiden Flügeln des Gebäudes, aber nicht ohne die – heute leider oft verloren gegangenen – typisch mediterranen Fensterläden aufzunehmen, mit denen Jean Balladur die Loggien seiner Gebäude schließt.
Diese Treppe wurde 1977 um ein Stockwerk erhöht und führt zum neuen modulierbaren, 250 m² großen Panoramasaal, der den Ostflügel überragt. Dabei handelt es sich, und das ist in La Grande-Motte verhältnismäßig selten, um eine Struktur aus Holz, die von der bestehenden Struktur leichter getragen werden kann. Dieser neue Saal ist daher so leicht wie … eine Feder!
Ein monumentales Bauwerk, das den besonderen Charakter des Hotels Le Quetzal unterstreicht.
Anlässlich umfangreicher Modernisierungsarbeiten, die im Winter 2020 durchgeführt wurden, beauftragte die Leitung des Hotels Le Quetzal den berühmten Bildhauer Guillaume Roche damit, ein eigens hierfür bestimmtes Ornamentwerk zu schaffen. Der Künstler ließ sich von der lokalen Architektur und von der Legende der mexikanischen gefiederten Schlange inspirieren und schuf eine prächtige Skulptur aus Edelstahl und Stahl, die prunkvoll den Pool überragt. Einfach bewundernswert.